Privatsphäre ist tot

Der Privatermittler Steven Rombom (aka Steven Rambam), nach eigenen Angaben Besitzer des größten privaten Online-Ermittlungsdienstes in den USA Pallorium, berichtet in “Off the Hook” (mp3), der Radioshow von 2600, über eine Aktion, die beweisen sollte und beweist: Privacy ist dead. Rombom schloss mit Rick Dakan eine Wette ab. Wenn er sich 60 Tage lang vor Rambam verstecken kann, wählt Rambam die Demokraten. Findet ihn Rombom 10 Mal innerhalb eines Jahres, hat Rick verloren (Preis habe ich vergessen). Natürlich hat Rambam gewonnen, wie? Super Geschichten, die zeigen, welche personenbezogenen Informationen mit etwas Knowhow und Hightech zur freien Verfügung stehen. Rambam spürte Rick Dakan auf mit GSM-Tracking, Social Engeneering, Exif-Daten etc. Das Versteckspiel wird beschrieben im angeblich bald erscheinenden Buch “Steeling your own privacy”. Die gesamte Audio- und Video-Dokumentation der Aktion soll im Netz veröffentlicht werden, Infos dann wahrscheinlich auf Rambams Firmen-Site Pallorium.

Ausführlich will Rambam über seine High-Tech-Verfolgungsjagd auf der H.O.P.E-Konferenz in New York berichten.

Vor der letzten H.O.P.E. 2006 wurde Rombom verhaftet, legte deshalb verspätet sehr überzeugend dar, warum die Privatsphäre tot ist, beängstigend. No Amazon no more.

Hier noch ein Video des verspäteten H.O.P.E.-Vortrags 2006: Privacy ist dead. Scary.

Andrew Keen spricht bei Mahalo.com

Super-Geek Jason Calacanis erklärt Andrew Keen (“Cult of the Amateur”) auf Ustream wie seine menschen-gemachte Suchmaschine Mahalo funkioniert – ganz interessant, weil Jason Calacanis besessen ist und man nebenbei die Stimmung im Hauptquartier von Mahalo mitbekommt. Außerdem hält Keen ab Min. 45 eine Rede zu seinem Thema (ohne Experten, Gatekeeper und Hierarchien geht die Kultur vor die Hunde) und wird anschließend (ab Min. 63) auseinander genommen, lohnt sich. Ein Mahalo-Mitarbeiter widmet sich Keens Argumentation hier sehr kritisch.

Auf Mahalo.com kann jeder Seiten anlegen (wie bei der Wikipedia), aber Mahalo hat eine Redaktion (wie das Yahoo Directory oder DMOZ), die alle Seiten kontrolliert. Hat auch Ähnlichkeiten mit Experten-Seiten wie about.com. Mahalo ist in der Tat ein guter Start für eine Suche, aber noch gibt es sehr wenig Einträge.

Iris-Scanner bald auch am Münchener Flughafen

Die Automatisierte Biometrische Grenzkontrolle (ABG) auf dem Flughafen Frankfurt/Main nahtlos vom Pilotprojekt in den Dauerbetrieb übergehen und auch in München installiert werden. Habe vor drei Jahren versucht, die die Iris-Scanner der ABG mit einer farbigen Kontaktlinse zu täuschen, was nur zum Teil klappte. Zur aktuellen Lage habe ich für Heise einen Text geschrieben.

Elektronischer Personalausweis soll Pseudonyme unterstützen

August Hanning, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, hat einen Brief an die FDP-Abgeordnete Gisela Piltz geschrieben, in dem er ein paar Eckpunke des neuen biometrisch aufgerüsteten Personalausweises nennt. Neu ist, dass Pseudonyme unterstützt werden sollen. Ich habe für Heise einen Text dazu geschrieben und stelle den Brief hier mal online.

Entwurf Bundesmeldegesetz / Melderegister

Das Bundesinnenministerium konkretisiert seine Pläne für ein zentrales Bundesmelderegister. Ich habe darüber für heise einen Text geschrieben und stelle hier den Referentenentwurf des BMI ins Netz.

UPDATE:

In Kürze gibt es hier auch die Stellungnahmen zum Referentenentwurf als mp3 von:

– Hans Bernhard Beus, Staatssekretär im Bundesinnenministerium und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik (Bundes-CIO)

– Gisela Piltz, innenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion

– Wolfgang Wieland, rechtspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen

– Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz

Anonym telefonieren mit Prepaid-SIM

Der Düsseldorfer Mobilfunk-Discounter Ortel akzeptiert falsche Angaben zu Name, Nachmame, Adresse und Geburtstag beim Verkauf seiner Prepaid-SIM-Karten. Das berichten die New Yorker Hacker von 2600 in ihrer Radiosendung “Off the Hook” vom 2. Januar (mp3, rss). Damit wäre es möglich, trotz Vorratsdatenspeicherung anonym zu telefonieren.

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