Der Düsseldorfer Mobilfunk-Discounter Ortel akzeptiert falsche Angaben zu Name, Nachmame, Adresse und Geburtstag beim Verkauf seiner Prepaid-SIM-Karten. Das berichten die New Yorker Hacker von 2600 in ihrer Radiosendung “Off the Hook” vom 2. Januar (mp3, rss). Damit wäre es möglich, trotz Vorratsdatenspeicherung anonym zu telefonieren.
Die Ortel-Prepaid-Karten werden u.a. in E-Plus-Läden verkauft. Bevor man die SIM-Karte nutzen kann, muss sie freigeschaltet werden. Das geschieht entweder per Online-Formular oder Telefon von einem Festnetzanschluss. Dabei werden Name, Vorname, Adresse, Geburtstag, Telefon- und SIM-Kartennummer abgefragt. Ein Besucher des 24C3 berichtet in Off the Hook, dass er falsche Angaben gemacht habe und anschließend telefonieren konnte. (Außerdem sind die Ortel-Tarife v.a. für Auslandsgespräche sehr günstig.) Wie Ortel die Angaben verifiziert, wollte mir eine Firmen-Sprecherin nicht sagen: “Das kommunizieren wir aus Sicherheitsgründen nicht.”
Die Anonymität, so die Hacker, könnte allerdings aufgehoben werden, wenn mit dem Mobiltelefon auch eine SIM-Karte genutzt wird, die mit korrekten Angaben bei einem anderen Mobilfunk-Anbieter registriert wurde. Bei jedem Telefonat würde nämlich eine eindeutige 15stellige ID des Telefons übermittelt (IMEI). Vergleiche man die Ortel-Daten (E-Plus-Netz) mit denen des Anbieters, der die korrekten Personenangaben hat, ließe sich über die IMEI die Identität des Telefonierers klären. Wer aber nur mit der Ortel-SIM telefoniert, könnte demnach anonym bleiben.
das funktioniert übrigens auch bei PLUS: die karte kauft man im laden, alles andere geht online und wird nicht per post verifiziert. habe das mit einer freundin grade live getestet: es klappt.
selbiges geht auch mit mehreren anderen anbietern
richtig so, scheiss überwachungsstaat…stasi 2.0