In Estland sind elektronische Personalausweise seit 2002 im Umlauf. Jüri Voore ist Manager für Geschäftskunden bei AS Sertifitseerimiskeskus, einer privaten Firma, die quasi die digitalen Identitäten der Esten verwaltet. Auf der Omnicard 2008 berichtete Voore über die Erfahrungen mit der eID in Estland. Er sagte, dass fast alle staatlichen Dienste online mit der eID zu haben seien, dass jeder Este einen elektronischen Personalausweis habe, aber nur 6-10 Prozent ihn auch zur Identifizierung und Signatur bei der elektronischen Kommunikation nutzten. Voore, studierter Historiker und nach eigenen Angaben nicht so sehr an der Technik interessiert, führte auf der Omnicard vor, wie er online eine Kreditkartenabrechnung unterschreibt. Als Ausweis und Signaturträger diente sein Handy.
Auf der Omnicard 2008 fand eine Podiumsdiskussion statt zur Frage, welche Anwendungen für den elektronischen Personalausweis denkbar sind, welche Chancen der ePA generell hat. Die 90 Minuten bieten einen ganz interessanten Blick auf dieses biometrisch aufgerüstete ID-Dokument aus Sicht von Staat und Industrie. Um Datenschutz und Privatsphäre ging es nur ganz am Rand, was nicht verwundert angesichts der Menschen, die auf dem Podium saßen:
PB_004 – Elektronischer Personalausweis: Sicht der Industrie weiterlesen
Martin Schallbruch, IT-Chef im Bundesinnenministerium, hat auf der Omnicard 2008 einen Überblick gegeben über den Stand der Dinge in Sachen biometrischer Reisepass, elektronische Aufenthaltstitel und elektronischer Personalausweis. Heise hat seine Rede zusammengefasst, ich stelle sie hier in voller Länge inklusive der Fragen als Audio bereit. Weil Schallbruch an ein paar Stellen nicht ganz eindeutig ist, noch mal ein paar Sachen sowie die Meinung des Bundesdatenschutzbeauftragen zum eletronischen Personalausweis.
PB_003 – Elektronischer Personalausweis: Martin Schallbruch weiterlesen
Internet und China, Teil 2. Guntram Greaf ist verheiratet mit Ailin Greaf, die als Anshe Chung in Second Life angeblich eine Million was auch immer durch Grundstücksverkäufe verdient hat. Die beiden Greafs betreiben seit gut einem Jahr die Anshe Chung Studios Ltd., Firmensitz ist China. Guntram Greaf, Jahrgang 72, ist seit Jahren in China tätig, als Berater und Forscher für SAP, Siemens China und HP. Im Interview versucht er, das kritische Bild zu korrigieren, das westliche Medien von der Überwachung und Zensur der elektronischen Kommunikation in China zeichnen.
Musik von Marko Fürstenberg (Rieth)
China hat nach Erkenntnissen der OpenNet Initiative das effektivste Filtersystem zur Kontrolle des Internets. Mitverantwortlich für die Zensur ist die Internet Society of China. Ihre Präsidentin Hu Qiheng verteidigt die Netz-Überwachung und kündigt „Verbesserungen“ an.
Musik von Marko Fürstenberg (Rieth) und Hakan Lidbo (hypocrites)
Die Schwingtür der „Pension Büchler“ ist der unscheinbare Eingang in die Abstellkammer der deutschen Arbeitswelt. Auf der einen Seite Malocher aus dem Osten, die auf der Suche nach einem Auskommen für Hungerlöhne über Europas Baustellen ziehen. Im Sessel gegenüber ihre Kollegen aus dem reichen Westen, vom System vorm Fernseher geparkt.