Ich habe gemacht, was alle empfohlen haben: Pressestelle anrufen. Ist keine saubere Sache, aber ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen. Ich sagte dem Presse-Mann, es handele sich um eine private Angelegenheit. Bevor ich eine sehr nervenaufreibende außerordendliche Kündigung einleite, sei er mein letzter Ansprechpartner, schließlich hatte sich der Support tot gestellt. Er versprach den Rückruf eines Technikers, eines richtigen Technikers, keines Support-Mannes. Nach drei Tagen rief tatsächlich ein freundlicher Herr an und sagte: “Sie haben einen Kurzschluss in der Leitung. Mich wundert, dass sie überhaupt noch eine Verbindung haben.” Ich sollte den Telefonstecker aus der Dose ziehen, damit er die Leitung messen und feststellen konnte, dass der Kurzschluss bei mir unterm Schreibtisch liegen muss. Ich solle den NTBA abklemmen, den bräuchte ich eh nicht mehr mit VOIP. Getan. Die Leitung stieg von 1000 auf 3000 und später auf 11.000 kbit/s. Er schickte noch ein Spezialkabel (Telefonbuchse -> Ethernet), mit dem ich Telefondose und Fritzbox direkt verbinden kann. So ist auch noch der Splitter rausgefallen. Das hat Bandbreiten-technisch nichts mehr gebracht, aber weniger Gerümpel ist immer gut. Die Leitung steht und ist stabil. Frage: Warum konnte mir das der Support nicht sagen?
Ist natürlich unentschuldbar, allerdings nicht unverständlich. Unterbezahlte, Ticket-Akkordlöser in Form von Aushilfen, Praktikanten und Leiharbeitskräfte mit häufig keiner Identität zur Sache oder zum Unternehmen und kurzfristig angelerntem Wissen, haben generell eher ein geringes Interesse an der Sache und daher einen unterernährten Ergeiz und fehlende Kompetenz beim Lösen ernsthafter Probleme.
Das ist nicht nur bei 1&1 so, sondern auch bei der Telekom, Alice, Strato und der Post, sofern B2C Beziehungen gepflegt werden. Sofern man das Glück hat, an eine (meist ältere) Fachkraft durchgestellt zu werden, (bei B2B sehr häufig) lassen sich idR. Probleme sehr schnell und kompetent lösen und man kann auch auf Kulanz hoffen. Mit sehr viel Glück kann man auch auf diese Fachkräfte stoßen, wenn man das Problem langsam aber zielstrebig nach oben eskaliert. Traurig ist dieser Zustand insofern, dass eine solche Behandlung ernsterer Probleme grundsätzlich erst einmal einen unnötigen Mehraufwand auf Kundenseite bedeutet und idR. auch eine Mehrbelastung auf Seiten des Unternehmens. Wäre schön, wenn es da mal zu einer Einsicht kommt, dass man beim Kundenservice nicht monatlich weiter einsparen kann.
Ich behaupte, dass dies ein direktes Kind der AGinisierung bzw. der rücksichtslosen Gewinnoptimierung der Firmen ist mit den Opfern Service, Kunde und Mitarbeiter.
Hallo,
meine Internetseite bei 1&1 ist auch gerade down, deshalb war ich auf der Suche und habe zufällig hierher gefunden. Dem vorigen Post gibt es sprachlich und inhaltlich nichts hinzuzufügen. Klar kann man auf 1&1 schimpfen — tue ich auch immer mal wieder –, aber auf lange Sicht wird es vermutlich keinen ISP mit besserem Service zu ähnlichen Preisen geben. (Die Kunden von Telekom, Arcor, usw. schimpefen ja anscheinend genauso.) Ich habe dieselbe Erfahrung gemacht, dass Probleme schnell gelöst werden können, wenn man erst mal den richtigen Ansprechpartner erreicht.
MfG Stefan